Klimaschutz-Skandal? – Ein Brief an Staatssekretär André Baumann

Aufgrund unserer Nachfrage bei der Sitzung des Gemeinderates am 16. Februar haben wir einen Brief an Staatssekretär André Baumann geschrieben, den wir nachfolgend in Teilen veröffentlichen:

 

„Lieber André, gestatte, dass ich mich in einer Angelegenheit an dich wende, die m. E. skandalös ist.

 

Kurze Vorgeschichte: In Edingen-Neckarhausen befassen wir uns seit Jahren mit dem Klimaschutz. Bereits Anfang des Jahres 2015 hatte unsere Fraktion im Gemeinderat die Erstellung eines „Klimaschutzkonzepts" für Edingen-Neckarhausen beantragt. Im Jahre 2017 wurde dann eine „Klimaschutzwerkstatt“ mit Bürgerbeteiligung durchgeführt, die im selben Jahr in der Erstellung des Klimaschutzkonzepts mündete, dessen Realisierung dann auch vom Gemeinderat beschlossen wurde. Im November 2019 wurde dann ein „Leitbild“ für unserer Gemeinde von einer breit angelegten Bürgerschaft erarbeitet, das wiederum den Klimaschutz als wesentlichen Baustein für eine nachhaltige Entwicklung in unserer Gemeinde zum Gegenstand hatte. Auch das „Leitbild“ hat der Gemeinderat gebilligt.

 

Die dramatische Entwicklung bei der Klimakatastrophe ließ uns nicht ruhen, weshalb wir im Dezember des letzten Jahres zusammen mit der Fraktion der UBL-FDP/FVW und der Fraktion „DIE LINKE“ einen umfassenden Antrag zu der Thematik in den Gemeinderat einbrachten, dessen Umsetzung bei der Sitzung des Gemeinderates am 26. 01. diesen Jahres einstimmig beschlossen wurde. Auch die Fraktionen der CDU, der SPD und Einzelgemeinderat Ulf Wacker erstellten für dieselbe Sitzung einen gemeinsamen Antrag „Klimaschutz-Paket jetzt!“, den der Gemeinderat ebenfalls einstimmig angenommen hat. Beiden Anträgen ist gemeinsam, dass sie die Einrichtung der Stelle eines Klimaschutzbeauftragten vorsehen, dessen Finanzierung vom Land gefördert wird. Und nun kommt´s:

 

Auf meine Nachfrage nach dem Stand der Dinge, bei der letzten Gemeinderatssitzung am 16. Februar, erhielt ich die beunruhigende Antwort, dass die Förderung überraschenderweise keinesfalls sicher sei. Folgende Stellungnahme wurde von der KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg GmbH“ mitgeteilt (…): ‚im Förderprogramm Klimaschutz-Plus liegen beim Fördertatbestand der Klimaneutralen Kommunalverwaltung (Nr. 2.2.2.13 VwV Klimaschutz-Plus) bereits viele Anträge vor. Da die L-Bank im Förderbereich nach wie vor in hohem Maße durch die Corona-Hilfen gebunden war und ist, liegt ein Antragsstau vor. Daher können derzeit vorläufig leider keine Anträge mehr für die Klimaneutrale Kommunalverwaltung entgegengenommen werden …‘

 

Kann das wahr sein? Verlieren wir jetzt den Kampf für mehr Klimaschutz wegen irgendwelcher organisatorischer Defizite der L-Bank, bei der das Land maßgeblich (40,53%) beteiligt ist? Herzliche Grüße” — Wir sind gespannt auf die Reaktion. (TH)

 

Wege zum Gehen

Zuerst die gute Nachricht: Die Gemeinde hat gehandelt und in der Heidelberger Straße gibt es nun ein Stück mehr Gehweg zum Gehen. Es parken dort nun ein paar Autos weniger und einige parken weniger auf dem Gehweg. Na also, geht doch. Wie schon erwähnt, gibt es seit Mai 2020 einen Erlass des Landes zur „Sanktionierung von Ordnungswidrigkeiten im ruhenden Verkehr“. Dieser ist von großer Klarheit und kann auf unserer Homepage ebenso eingesehen werden wie ein Vorschlag des Grafikers Uli Dreckschmitt, der den Gemeinden der Region schon vor Monaten eine sehr schöne Informationsbroschüre vorgeschlagen hat, die man auch als Ein-Meter-Messstab verwenden kann. Nicht so klar ist es offensichtlich für die Städte und Gemeinden, wie sie mit dem Erlass umgehen sollen. Strategie 1 (Beispiel: Edingen-Neckarhausen): ignorieren. Strategie 2 (Mannheim): überfallartige Strafaktionen, die auf entsprechenden Unmut in der Bevölkerung stoßen, dann panischer Rückzug. Beide Strategien erscheinen uns nicht sinnvoll. Daher möchten wir eine 3. Strategie vorschlagen. Wir glauben fest daran, dass die Mehrheit der Bevölkerung in ihren Rollen als Fußgänger, Rad- oder Autofahrer*innen wissen, dass die Situation in unserer Gemeinde unerträglich ist und geändert werden muss. Aber wir wissen alle nicht genau, wie wir die im Wortsinn „verfahrene“ Lage ändern sollen. Und wenn wir nicht wissen, wohin mit der Blechkiste, werden wir nervös und schnell muffig. Ebenso muffig werden wir, wenn wir die Gehwege nicht benutzen können. An dieser Stelle würde Maybritt Illner sagen: „Wir müssen reden“ – und zwar nicht nur in Arbeitskreisen des Gemeinderates, sondern öffentlich von Bürgerin zu Bürger. Der Arbeitskreis des GR sollte also ein Konzept entwickeln, wie die Bevölkerung in die Suche nach einer Verbesserung der Verkehrssituation für alle einbezogen werden kann. Aus diesen Gesprächen sollte ein Plan entstehen, der dann von der Verwaltung Stück für Stück umgesetzt wird. Wohlgemerkt, die gesetzlichen Grundlagen sind längst geklärt. Es geht darum, wie die Gesetze eingehalten werden können.(LR)

 

 

Erlass zur Überwachung des ruhenden Verkehrs
Erdmenger Erlass zur Uberwachung und San
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Naturschutz: alles gut in unserer Gemeinde?

Erfreulich: In den letzten Jahren hat sich einiges getan in unserer Gemeinde in Sachen Natur- und Landschaftsschutz. In Zusammenarbeit und mit der Unterstützung des NABU wurden die „Natur-nah- dran“-Projekte verwirklicht. An fünf Standorten in unserer Gemeinde wurden unter fachkundiger Leitung einer Diplom-Biologin besonders wertvolle Refugien für die Biodiversität zum Erhalt der Artenvielfalt geschaffen. Auch unsere mittlerweile fast 70 Biotope, die aus dem kommunalen Biotopverbundkonzept entstanden sind, können sich sehen lassen. Die Ortsgruppe des NABU hat einen wunderschönen „Tiergarten“ angelegt, in dem es wunderbar kreucht und fleucht. Der „Allmende Waldgarten Verein“ ist sogar dabei, einen „essbaren Waldgarten“ entstehen lassen. Und nicht zuletzt ist zu hoffen, dass wir mit der Unterstützung des Landschaftserhaltungsverbandes eine Biotopverbundplanung hinbekommen, die unsere heimischen Arten, Artengemeinschaften und Lebensräume nachhaltig schützt. Aber: Ist das genug? Können wir uns nun zurücklehnen und die Hände in den Schoß legen? Alle diese sehr sinnvollen und wertvollen Aktivitäten benötigen eine übergeordnete Planung, um ihre volle Wirksamkeit zu entfalten, um effizient und effektiv zu sein. Das Instrument dazu ist der Landschaftsplan. Vorteile: Vielfach sind die Qualitäten von Natur und Landschaft den Bürgern und auch den Politikern in den jeweiligen Gemeinden kaum bekannt und bewusst. Der Landschaftsplan bringt sie ihnen nahe, indem er vorhandene Qualitäten veranschaulicht und Besonderheiten herausarbeitet. Er unterstützt die Identifikation mit dem Lebensumfeld und verbessert durch seine Umsetzung die Lebensqualität ganz konkret. Gerade in diesen Tagen werden wieder Stimmen laut, die einer weiteren Versiegelung in unserer Gemeinde das Wort reden – etwa, um den Haushalt zu sanieren. Wir stemmen uns nicht gegen jede bauliche Fortentwicklung in unserer Gemeinde. Aber sie muss gut geplant sein und dabei die Belange des Natur- und Landschaftsschutzes richtig berücksichtigen. Dafür ist ein Landschaftsplan unerlässlich. (TH)

 

(weitere Info: https://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/natur-und-landschaft/aufgaben-und-vorteile)

 

 

Thema: Energiewende in ENNE

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel

Nachdem eine große Mehrheit unseres GR das Pilotprojekt „Biodiversitäts-Solarpark“ vorläufig ausgebremst hat, warten wir in dieser Frage ungeduldig auf die angekündigten Alternativen. Wir sind für alle Vorschläge offen, die das „Klimaschutzkonzept“ der Gemeinde vom Papiertiger in eine Handlungsstrategie verwandeln. Aber dazu später mehr.

 

Heute möchten wir einen weiteren Vorschlag zur Energiewende vorstellen. Wir haben einen Antrag eingebracht, den Beitritt zum „European Energy Award“ (EEA) zu erwägen, der E-N-N-E helfen könnte, zukünftig die Aufgaben im Bereich Energieeffizienz und Klimaschutz besser zu erfüllen. Das kostet natürlich Geld, aber wir glauben, dass das gut investiertes Geld ist, das an anderer Stelle wieder eingespart werden kann. Seit 2016 gibt es bei uns ein „Klimaschutzkonzept“ aber bei der Umsetzung hapert es. Das ist zunächst kein Vorwurf an niemanden, denn die Dinge sind in der Tat komplex, und deshalb braucht man professionelle Hilfe. Und diese könnte der EEA-Prozess anbieten. Er ist ein Werkzeug zur fortlaufenden Steuerung und Kontrolle klimabedingter Aufgaben in der Gemeinde. Es geht dabei um eine kontinuierliche Beratung über einen langen Zeitraum. Dabei muss die Gemeinde zwar zunächst investieren, aber auf lange Sicht spart sie Geld, weil sie rechtzeitig in Energiesparmaßnahmen investiert und somit die künftig steigenden Ausgaben für Energie vermeidet oder stark reduziert. Die Beratung durch den EEA würde unserer Ansicht nach sowohl die Verwaltung entlasten als auch die Effektivität steigern. Die Kosten des Verfahrens werden darüber hinaus durch Fördermittel des Landes Baden-Württemberg reduziert. Nähere Informationen: www.european-energy-award.de (LR)

 

Projekte mit Rad und Fuß

Jedoch: Es gibt nichts Gutes außer man tut es. Deshalb haben wir inzwischen einige besondere Problemstellen in allen Gemeindeteilen identifiziert und auch in Antragsform gebracht. Dabei handelt es sich um kleine und mittelgroße Projekte, mit denen zu Fuß gehen und Rad fahren in unserer Gemeinde zu angenehmeren Aktivitäten werden, als sie es derzeit sind, und die dazu führen sollen, dass mehr Menschen sich häufiger entscheiden, das Auto stehen zu lassen. Aus dem Antrag: “Zu-Fuß-Gehende und Fahrradfahrende in Edingen-Neckarhausen" sind an vielen Stellen unserer Gemeinde Gefahrenstellen und ungeklärten Situationen beim Zusammentreffen mit dem Autoverkehr ausgesetzt. Für dieses Gefährdungspotential steht die Gemeinde mit Ihren gewählten Vertretern in der Verantwortung. An vielen, stark frequentierten Stellen kann die Neueinrichtung von Zebrastreifen nachhaltig die Sicherheit von Fußgängern*innen erhöhen.

Auf einigen Teilabschnitten von Hauptstraßen im Ortsgebiet können Fahrradschutzstreifen die Rücksichtnahme auf Radfahrende verbessern. Zudem können Schutzstreifen stark frequentierte, gemeinsam genutzte Geh- und Radwege, wie z.B. zwischen Edingen und Neckarhausen an der Fischkinderstube, entlasten. An Übergängen vom Radweg auf die Straße, wie z.B. am Friedhof Neckarhausen, sollten abgesenkte Bordsteine und farbige Markierungen in Zukunft Gefahrensituationen und Stürze verhindern. (…)“ Unseren visualisierten Antrag finden Sie auf unserer Homepage (s.u.) (LR/UD)

 

OGL Antrag zu Verbesserungen im Fuß- und Radverkehr
Antrag_FußRadwege_in_ENNE_K3.pdf
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Spielplatz / Lilienstraße Neu-Edingen

„Hat sich wie Demokratie angefühlt.“

Das war die Aussage einer Petentin nach der Bürgerversammlung vergangene Woche auf dem „Lilienplatz“. Der stellvertretende Bürgermeister, der Amtsleiter der Verwaltung und viele Mitglieder des Gemeinderats trafen sich mit zahlreichen Bürgern unter freiem Himmel vor Ort, um deren Sorgen und Anliegen zu hören. Es geht um die Zukunft des Spiel- und Gemeinschaftsplatzes und darüber hinaus um die Verkehrsberuhigung in der Lilienstraße. Das Thema „Spielplatz“ schwelt seit langem, da das gemeindeeigene Grundstück für eine Bebauung vorgeschlagen wurde. Nun wurde gleichzeitig auf eine weitere Eingabe der Bürgerinitiative, nämlich um Verkehrsberuhigung, reagiert.

 

 

Leider musste ein schwerer Unfall passieren, um die seit langem kritisierte Situation in das öffentliche Bewusstsein zu transportieren. Mit einer Tempotafel reagierte die Verwaltung nun aber prompt und unübersehbar. Die Verkehrslage Lilienstraße mitsamt der zugeparkten Bürgersteige wird in genauen Augenschein genommen. Auch der „unsichere Schulweg“ der Neu-Edinger Kinder, also beispielsweise die nicht sicher querbare Neckarhauser Straße konnte vorgetragen werden und steht nun hoffentlich auf der unmittelbaren Agenda. Die Zukunft des Spielplatzes ist nicht geklärt. Es stehen einige Varianten im Raum. Zur Visualisierung hatten Verwaltungsmitglieder im Vorfeld die möglichen Bauplätze mit Flatterband abgesteckt. Fraktionsmitglieder von SPD- und CDU haben ihren Vorschlag auf ein alternatives Gelände örtlich aufgezeigt.[1] Diese Variante hat aus unserer Sicht viel Charme. Nicht unproblematisch sind aber sowohl finanzielle Seite als auch der zeitliche Horizont einer möglichen Verwirklichung. Nun wird eine Stellungnahme der BI erwartet, die in die Entscheidungen des Gemeinderates hoffentlich mit einigem Gewicht einfließen wird. Auf jeden Fall wurde ein Gefühl des „Gehört-Werdens“ vermittelt, das viel Bürger*innen Neu-Edingens oft vermissen. Unsere Fraktion wird wie bisher die Bedürfnisse der Bürgerschaft sehr ernst nehmen und wir freuen uns, dass dies auch von anderer Seite geschieht. Die Veranstaltung war gut vorbereitet und wurde von Dietrich Herold, sehr gut moderiert. Dafür möchten wir uns ausdrücklich bedanken, so entsteht beiderseitiges Verständnis und Vertrauen (BJ)

 

Thema Seenotrettung

Stadtradeln plus

In diesem Jahr sind mindestens schon 760 Menschen auf ihrer Flucht nach Europa im Mittelmeer ertrunken. Gäbe es die zivile Seenotrettung nicht, wären es noch viel mehr Menschen, die statt eines Lebens in Würde den Tod vor Europas Toren gefunden hätten.

 

In unserer Gemeinde findet bis Mitte Juli eine Aktion statt, die Sea-Watch unterstützt. Sea-Watch eine Organisation, die im Mittelmeer Seenotrettung betreibt. Die Aktion, die sich Beweg EdingenNeckarhausen (BewegEN) nennt, lässt sich wunderbar mit einer anderen unterstützenswerten Aktion verbinden; dem Stadtradeln. (Siehe vorherigen Artikel der OGL.)

 

Stadtradeln geht so: Vom 12. Juni bis 2. Juli geradelte Kilometer bei stadtradeln.de eintragen.

 

 

Stadtradeln+BewegEN geht so: Spende für geradelte Kilometer bei beweg-e-n.de tätigen - zum Beispiel die eingesparten Spritkosten.

 

Der Gedanke bei BewegEN ist, dass man wie bei einem normalen Spendenlauf für eine geleistete Strecke eine frei gewählte Summe spendet. Hätte es Corona nicht gegeben, hätte es einen Lauf mit Zuschauern, Getränkestationen, Preisverleihungen und Jubel gegeben. Nun läuft das ganze dezentral und jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer entscheidet sich selbst für Strecke und Art der Bewegung. Für die erbrachte Leistung wird dann über die Website beweg-e-n direkt an Sea-Watch gespendet. Bejubeln muss man sich leider selbst. Bei Spenden über 10 € lässt die Initiative jedoch den TeilnehmerInnen kleine Aufmerksamkeiten zukommen.

 

Lassen wir das Auto stehen und erleben wir den Sommer auf dem Fahrrad! Für das Klima, für die Seenotrettung und nicht zuletzt für unsere eigene Gesundheit. Ein dreifacher Gewinn.(JE)

 

Stadtradeln 2021

Wir radeln mit!

In einer Woche, nämlich am 12.Juni geht’s wieder los. Auch dieses Jahr nimmt Edingen-Neckarhausen am STADTRADELN teil. Und wir sind natürlich auch wieder dabei: Drei Wochen, vom 12.Juni bis zum 02.Juli wird geradelt. Die Kampagne des Klima-Bündnisses macht viel Spaß, hält gesund, leistet einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz und dient vor allem der Förderung des Radverkehrs in unserer Region.

 

Es sind nicht nur klasse Preise für unsere Gemeinde zu gewinnen sondern vor allem auch ein neues Bewusstsein für Mobilität. Zumindest diese drei Wochen lang steigt jeder von uns aufs Rad. Zum Arbeitsplatz, zum Einkaufen, zum Wochenend-Ausflug. Jeder Kilometer zählt. Erst recht, wenn er ansonsten mit dem Auto zurückgelegt worden wäre. Über die App könnt Ihr mit uns radeln oder eine eigene Gruppe bilden. Auch kann über die angeschlossene Bürgerbeteiligungsplattform RADar! schnell und einfach gemeldet werden, wo Handlungsbedarf besteht. Wo Straßen allein für den Autoverkehr konzipiert wurden und den Radfahrern keinen Platz lassen. Wo Schlaglöcher den Weg unsicher machen oder wo Wege für Radler einfach im Nichts enden. Jahrzehntelang war das Auto tonangebend bei der Mobilität. Das muss sich nun ändern und Sie können dabei mithelfen und sagen, wo etwas zu verbessern ist.

 

Weil es aber auch einfach nur Spaß macht, sich den Wind um die Nase wehen zu lassen, Neues zu sehen, zu riechen und zu erleben, möchten wir auf unserer Homepage eine kleine Rubrik zur Verfügung stellen. „Lieblings-Touren“. Das kann die kleine Tour nach Ladenburg oder zum Edinger Ried sein. Oder sie kann auch auch gut gesattelt und per S-Bahn bis ins Saarland, die Pfalz, den Odenwald oder ins Elsass gehen.

 

Schaut auf unsere Seite, findet Anregungen und schreibt Eure eigenen an info@ogl-edingen-neckarhausen.de (BJ)

In Plastik eingewickelt

Baumärkte bieten an, Kunden kaufen und Nachbarn machen es nach. Schottergärten kamen in Mode, weil die Hersteller zum Beispiel von Terrassenplatten ihre Reste loswerden wollen. So landet der Bauschutt in den Vorgärten. Und jetzt die Sichtschutzstreifen aus Plastik. Sie breiten sich aus und krönen die „Gärten des Grauens“.

 

Vermutlich müsste man Psychologen fragen, um herauszufinden, woran diese Entwicklung liegt. Es gibt in Edingen sogar einen Vorgarten, der ganz mit Plastik bedeckt ist. Das ist, finde ich, konsequent. Warum, so fragt man sich, macht es manchen Menschen plötzlich Spaß, ihren Lebensraum in Plastik einzuwickeln? An dem Bedürfnis nach Sichtschutz kann es nicht liegen, denn es gibt viele Alternativen, die sowohl das menschliche Bedürfnis nach Abgeschiedenheit berücksichtigen als auch Raum lassen für die Tier und Pflanzenwelt. Es muss ja keine Tuja sein. Das Sicherheitsbedürfnis können auch Zäune aller Art befriedigen, die dennoch zulassen, dass Pflanzen sich ausbreiten. Ja, Hecken brauchen Pflege, aber Plastikwände doch auch. Am Preis kann es auch nicht liegen, denn eine langlebige Plastikverpackung kostet auf Dauer auch nicht so viel weniger als ein natürlicher Sichtschutz. Moden haben es an sich, dass sie vorübergehen. Bei Kleidung ist das auch unproblematisch, weil die das Unansehnliche das Auge der Betrachter*innen nur kurz belästigt. Bei den Plastikverpackungen für Gärten ist das anders. Hier wird die visuelle Umwelt von uns allen auf lange Zeit beeinträchtigt. Und dabei haben wir noch kein Wort von Ökologie gesprochen (LR)

 

Ein Verkehrsmittel für die Zukunft.

Niemand glaubt ernsthaft, dass das Auto über kurz oder lang aus unseren Städten und Dörfern verschwindet. Derzeit sieht es eher danach aus, dass es weiterhin unkontrolliert den Lebensraum überwuchert. Zumindest in ENNE (Edingen-Neckarhausen-Neu-Edingen) kann man diesen Eindruck gewinnen. Aber das Neue entsteht im Alten, und so ist es erfreulich zu beobachten, wie überall Initiativen wachsen, die versuchen, anderen Mobilitätsmitteln mehr Raum zu verschaffen. Einfach ist das nicht. Es braucht hohe planerische und soziale Kompetenz, um neuen Konzepten zum Durchbruch zu verhelfen. Damit in ENNE diese Kompetenz aufgebaut wird, und wir baldmöglichst vom Reden zum Handeln kommen, hat die OGL-Fraktion im Gemeinderat einen Antrag eingebracht, dass ENNE der Arbeitsgemeinschaft Fahrrad- und Fußgängerfreundlicher Kommunen in Baden-Württemberg e. V. (AGFK-BW https://agfk-bw.de) beitreten soll.

Durch die AGFK kann die Gemeinde wertvolle Unterstützung bei der Verbesserung der Fuß- und Radverkehrssituation erhalten: Beratung und Hilfestellung zur Rad- und Fußverkehrsförderung, Teilnahme an innovativen Modellprojekten, Interessenvertretung bei Land, Bund und EU etc. Nicht zuletzt gibt es die Chance, irgendwann als „Fahrradfreundliche Kommune“ ausgezeichnet zu werden. Über 80 Kommunen bzw. Landkreise in Baden-Württemberg sind Mitglied der AGFK. Momentan sind etwa 10 Gemeinden ähnlicher Einwohnerzahl beim AGFK Mitglied (z.B. Marbach am Neckar, Bad Säckingen). Wir hoffen, mit der Unterstützung aller Fraktionen im Gemeinderat, den Rad- und Fußverkehr in unserer Gemeinde durch eine Mitgliedschaft in der AGFK weiter entwickeln zu können.

 

Wenn wir schon beim Radeln sind, so möchten wir die Gelegenheit nutzen, uns bei einer großen Radlerin ganz herzlich für ihre langjährige, kreative und intensive Arbeit für ENNE zu bedanken.

 

Christina Reiß besteigt dieser Tage ihr Rad und fährt für immer aus der Gemeinde fort. Sie hat das Gemeindeleben über viele Jahre mit unzähligen Initiativen besser gemacht. Wir fühlen uns verpflichtet und wünschen ihr alles Gute bei der Gestaltung ihres neuen Lebensabschnitts. (LR)

 

 

Wenn Bauen – dann aber richtig!

Was einmal gebaut ist, das steht in der Regel mindestens 50 Jahre, oft auch länger als 100 Jahre. Bausünden haben also lange Nachwirkungen. Das gilt ganz besonders jetzt, wo es bei der Klimakrise um alles geht. Wir können es uns nicht mehr leisten, weitere große Flächen zu versiegeln, beim Bau neuer Häuser am Bedarf vorbei zu planen sowie schon beim Bau und dann während der Lebensdauer unnötig viel Treibhausgas zu erzeugen.

 

Wir müssen darüber nachdenken, wie wir in Zukunft wohnen wollen, ohne maßlos Ressourcen zu verbrauchen und Schadstoffe zu erzeugen. Das fängt beim sparsamen Flächenverbrauch an, geht weiter mit dem Einsatz umweltfreundlicher und wiederverwendbarer Baustoffe und hört noch nicht auf mit der klimafreundlichen Heizung und der guten Isolation der Häuser.

 

Wichtige Faktoren sind sowohl das soziale Zusammenleben in Wohnanlagen und Quartieren, als auch die Vernetzung von Freizeit, Arbeit, Einkaufsmöglichkeiten. In einer Hausgemeinschaft können z.B. größere Räume für Feste und Versammlungen, Werkstatt, Gästezimmer gemeinsam genutzt werden, Bei guter Vernetzung von Lebensbereichen braucht man kein eigenes Auto, ein Lastenrad genügt oft.

 

Das Wohnen in Formen von Gemeinschaftseigentum wie Genossenschaften, Mietergemeinschaften usw. ermöglicht mehr Flexibilität, wenn sich die Familie vergrößert, oder die erwachsenen Kinder ausziehen, so dass weniger Wohnfläche benötigt wird. In Edingen, wo der Zugang zum ÖPNV hervorragend ist und es bald Anschluss an den Radschnellweg gibt, haben wir die Möglichkeit, kleine Wohngebiete in Neubau oder Quartierssanierung als „autofrei“ zu definieren und an ökologisch motivierte Wohngruppen zur vergeben, die vorbildhaft eine neue Lebensqualität im ökologischen Wohnen erproben und verwirklichen. Nutzen wir die Chance! (WH)

Das Radfahren und das Carbon

Zu trivial um wahr zu sein – das dachte sich wohl der Professor Christian Brand an der Oxford-Universität und untersuchte jüngst die Vermutung, dass Radfahren CO2 einspart wissenschaftlich. Und tatsächlich...

 

Form und Inhalt – Worum geht es hier eigentlich?

Das Thema: Wie kommen die Kinder sicher mit dem Fahrrad zur Schule?

Die Maßnahme: Auf dem Gehweg in der Heidelberger Straße sollen testweise 14 Parkplätze wegfallen, um die Sicherheit der Radfahrer*innen zu verbessern.

Hilfeleistungszentrum für die Feuerwehr und ein neues Gewerbegebiet - wie geht es weiter?

Wie der Berichterstattung der RNZ in der Osterausgabe zu entnehmen ist, gibt es eine Machbarkeitsstudie zu der Planung, die zu dem Ergebnis kommt, dass das Hilfeleistungszentrum (HLZ) nicht auf die auserkorene Fläche passt.

Wir sind außer uns

 

… vor Freude. In unserer Gemeinde soll ein einmaliges Projekt entstehen, das sich in der Zukunft zu einem Tourismusmagneten entwickeln könnte.

SPD: Gerne ein Nugget - aber bitte ohne Bürger

Artikel der OGL-Fraktion im Mitteilungsblatt vom 25.03.2021

 

Im Mannheimer Morgen vom 19. März wird der Fraktionsvorsitzende der SPD Thomas Zachler zu seiner Haushaltsrede beim Thema neue Baugebiete wie folgt zitiert: „Kaum, dass mal ein Nugget eines Claims durch die Decke scheint, schütten wir das Loch schnell wieder zu...

Viele Aufgaben und wenig Geld – Anmerkungen zum Haushalt

Den Satz „Wir leben in schwierigen Zeiten.“ – mag man eigentlich nicht mehr hören, weil er so wahr ist. Wir brauchen in dieser Gemeinde, wie überall im Land und auf dem Globus Aufbruchsstimmung. Der Umbau braucht jedoch (nicht immer, aber oft) neue Investitionen...

Wechsel in der Fraktion

Die Zeit flieht und die Zeiten ändern sich.

Als der Schreiber dieser Zeilen 1992 nach Edingen-Neckarhausen kam, war Anne Heitz schon aktiv bei den Grünen. In der damals noch relativ jungen Ortsgruppe wurde intensiv bis spät in die Nacht gestritten, wie die Welt …

Unsere Biotope

Zwar besitzt unsere Gemeinde keine Wälder, aber dennoch einen hohen Freizeitwert. Dank der engagierten Mitgliedern unserer Verwaltung sind in den letzten 30 Jahren rund 70 Biotope entstanden.

1000 Zebrastreifen für Edingen-Neckarhausen …

… fordern wir natürlich nicht. Das wäre wirklich zu viel, aber die Landesregierung hat 2019 ein „Aktionsprogramm 1000 Zebrastreifen“ gestartet, mit dem sie den Fußverkehr voranbringen und Baden-Württemberg fußgängerfreundlicher machen will.

Schattige Plätzchen unter Bäumen

An den Bäumen sind in diesen Tagen erste Triebe zu erkennen und schon bald werden sie unserer Gemeinde ein frühlingshaftes Gesicht geben...

Vom Erdulden des Gehwegparkens

In der letzten Ausgabe des Amtsblatts informierte das Ordnungsamt erfreulicherweise zu den Vorschriften beim Halten und Parken von PKWs. Grundsätzlich ist dies auf Gehwegen ...

Hundemüde?

Gar nicht! Wir freuen uns zwar, dass sich, mit der Zusammenlegung der beiden Hundesportvereine, Edingen und Neckarhausen (über 46 Jahren nach der Gemeindereform) wieder ein Stück näher kommen. Aber ...

Dieses Biotop soll möglicherweise dem Hundesportplatz weichen.

 

Wir sind strikt dagegen. Ein Biotop ist kein Rasen, den man einfach mal irgendwo anders ausrollen kann.

Neu-Edingen – Neues von der Rennstrecke

Der Autoverkehr auf der Neckarhauser Straße ist nicht nur wegen der andauernden Lärmbelästigung ein Ärgernis für die Anwohner. Fußgänger und Radfahrer sind auf Grund der beengten Verhältnisse sowie unangemessener Geschwindigkeit der Autofahrer erheblichen Gefahren ausgesetzt.

„Gemeindeeigentum muss verwertet werden, um Neues zu schaffen.“

Diese Forderung klingt vernünftig. Wir entwickeln ein Gewerbegebiet. Je größer es wird, desto größer ist der Gewinn. Damit können wir die Schuldenlast des Gemeindehaushaltes reduzieren.

Ein neues Jahrzehnt – weniger Barrieren

Das letzte Jahrzehnt endete verstörend. Zu Beginn spürte man noch die Folgen der Weltfinanzkrise. Im Laufe der Zeit wuchs das Bewusstsein darüber, dass wir uns in einer Krise befinden, wie sie die Menschheit in diese Form noch nicht kannte: die Krise des Weltklimas...

Verkehrsentwicklung Neckarhausen

Nicht mehr lange, und die neue Neckarquerung westlich von Neckarhausen wird wie magnetisch den Autoverkehr auf die neue L597 ziehen.

Kriterien für die Haushaltsplanung im Wettbewerb der Krisen

2021 werden die gesellschaftlichen Folgen der Weltgesundheitskrise noch sichtbarer werden als sie es heute schon sind. Diese werden sich auch auf die Haushaltsplanungen auf allen Ebenen unseres Gemeinwesens niederschlagen.

Mehr Biotope sind ein Gewinn für die Gemeinde: auch finanziell

Im letzten Amtsblatt haben wir über den Verlust von Streuobstbeständen und den damit verbundenen Schäden für die Artenvielfalt berichtet. Eine gute Möglichkeit, diesen Verlust auszugleichen, ist die Anlage neuer Biotope in unserer Gemeinde.

Herbe Verluste

Vergangene Woche berichtete der Mannheimer Morgen in einer kleinen Meldung über eine Studie der Universität Hohenheim. Das dortige Institut für Landschafts- und Pflanzenökologie konstatiert darin den massiven Schwund von Streuobstbeständen in Baden-Württemberg.

Barrieren abbauen – Teilhabe ermöglichen

Schwetzingen, Heidelberg und viele andere Städte und Kommunen machen es vor: Unter Slogans wie „Mobile Rampen 2.0“ wird intensiv an Inklusion gearbeitet.

Weniger frohe Botschaften für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen

Am 25. Juni fand die diesjährige Verkehrstagesfahrt in unserer Gemeinde statt. Diese Fahrt soll Schwachstellen im Verkehr identifizieren und beheben. Also eigentlich eine Gelegenheit, jedes Jahr einen Schritt voran zu machen, auf dem Weg zur fahrrad- und fußgängerfreundlichen Gemeinde, wie es im Leitbild steht.

Frohe Botschaft für Fußgänger*innen

Endlich bewegt sich was! Autos werden vom Gehweg verbannt. „Wir sind unter Druck vom Land, die Regelung durchzusetzen“ so hört man.

Neu-Edinger Nachbarschaft

Am 4. Oktober fanden sich auf dem Platz am östlichen Ende der Lilienstraße in Neu-Edingen rund 40 Menschen unterschiedlichen Alters zum Picknicken zusammen.

Zu schade für die Tonne

Jetzt, Anfang Oktober, hängen die letzten Äpfel und Birnen und Walnüsse noch auf den Bäumen, ein großer Teil, der nicht abgeerntet wurde, liegt aber auf dem Boden und verfault.

Unser Antrag zur Verpachtung landwirtschaftlicher Flächen

Bei der letzten Gemeinderatssitzung wurde lange und erbittert diskutiert, bis endlich doch eine Mehrheit im Kern unserem Antrag zustimmte, eine Arbeitsgruppe zur Erstellung von Richtlinien für die Verpachtung landwirtschaftlicher Flächen einzusetzen.

Gärten des Grauens: Schottergärten bedeuten leblose Einöde - warum sind sie verboten und was können wir tun?

Die zunehmende Verbreitung von Schottergärten hat schwerwiegende ökologische Folgen. Schottergärten enthalten nur wenige oder sogar überhaupt keine Pflanzen. Insekten finden dort keine Lebensgrundlage, es entsteht eine biologische Ödnis.

Wann kommt die Verkehrswende in Edingen-Neckarhausen?

Die Verwaltung hat offenbar verstanden, worum es uns geht. Im Beschlussvorschlag zu unserem Antrag „fahrradfreundliches Edingen-Neckarhausen“ heißt es: „Die Streichung von Parkplätzen zur Errichtung von Fahrradabstellanlagen stellt ein politisches Zeichen für mehr Radverkehr in der Gemeinde dar.“ Aber sie ist der Meinung, dass hier den motorisierten Verkehrsteilnehmern ungerechtfertigt etwas weggenommen wird...

Tempo 30 in Edingen-Neckarhausen - was lange währt ….

Auch die „gewöhnlich gut unterrichteten Kreise“ waren überrascht, als vor kurzem die neuen Verkehrszeichen für eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 km/h angebracht wurden. ...

Wie werden kommunale landwirtschaftliche Flächen eigentlich vergeben?

Wer sich diese Frage stellt, muss feststellen, dass es bislang leider keine Richtlinie gibt. Die Verpachtung der gemeindeeigenen Flächen wird als Geschäft der laufenden Verwaltung vorgenommen. Das bedeutet, dass nicht der Gemeinderat in einer öffentlichen Debatte darüber entscheidet, sondern dass die Entscheidung hierüber im „Hinterzimmer“ fällt.

Das Verschwinden der Insekten

Die konventionelle Landwirtschaft ist unter Druck geraten. Die Gründe dafür sind u. a.: Glyphosat im Urin, Antibiotikaeinsatz in der Tierhaltung, Nitrat im Grundwasser. Die Landwirte fühlen sich zu Unrecht zum Sündenbock gemacht, obwohl sie unter schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen produzieren...

Ein innovatives Verkehrskonzept für Neckarhausen Nord!

Die Gestaltung eines größeren Wohngebietes durch einen Bebauungsplan wirkt sich sehr vielfältig auf die Lebensqualität der BewohnerInnen, das soziale Zusammenleben, die Umwelt und den langfristigen Verbrauch von Ressourcen aus...