Ein neues Jahrzehnt – weniger Barrieren

 

Das letzte Jahrzehnt endete verstörend. Zu Beginn spürte man noch die Folgen der Weltfinanzkrise. Im Laufe der Zeit wuchs das Bewusstsein darüber, dass wir uns in einer Krise befinden, wie sie die Menschheit in diese Form noch nicht kannte: die Krise des Weltklimas. Dann kam die Pandemie, die uns zeigte, wie schnell und umfassend sich unsere Lebensverhältnisse ändern können. Wir trauern am Beginn des neuen Jahres um 40000 Tote in unserem Land und 2 Millionen weltweit. Wir wünschen den vielen, die unter den Folgen der Krankheit leiden, gute Besserung. Die Pandemie hat auch gezeigt, was Menschen, wenn sie gemeinsam handeln, leisten können. Viele unserer Mitbürger*innen helfen uns allen durch ihre Arbeit im Gesundheitswesen, im Schul- und Betreuungswesen und vielen anderen Bereichen, obwohl sie damit ein nicht geringes Gesundheitsrisiko eingehen. Dafür sind wir dankbar. Die sozialen Folgen der Pandemie sind noch gar nicht absehbar. Bereits jetzt sehen wir sehr viele Menschen leiden, die einsam sind, die ihre Kindheit nicht leben und nicht normal lernen dürfen, deren soziales Leben nicht stattfinden kann. Wir haben im vergangenen Jahr auch viel gelernt, und zwar nicht nur neue Internet-Fähigkeiten aller Art. Wir haben gelernt, wie wichtig Nachbarschaftshilfe und Mitgefühl sind. Uns wurde bewusst, wie dringend wir unsere Familie und unsere Freunde brauchen. Wir konnten feststellen, dass bestimmte Formen von Verzicht schwerer fallen als andere. Was ist eine Fernreise gegen eine lebensfreundliche Umgebung vor der Haustür? Wir haben gelernt, uns an Dingen zu erfreuen, die ansonsten im Trubel des Alltags untergehen. Nun werden die ersten Mitbürger*innen geimpft. Die Barrieren, die uns derzeit vom normalen Leben trennen, erscheinen für die meisten in absehbarer Zeit überwindbar. Jetzt dürfen wir die Mitbürger*innen nicht vergessen, deren Handicaps ihnen auch ohne Corona die freie Bewegung und die Teilhabe am sozialen Leben erschwert. Ende vergangenen Jahres hat die OGL eine Anfrage gestellt, um über den Stand der Barrierefreiheit in Edingen-Neckarhausen informiert zu werden. Wir werden in Kürze einen Antrag zu diesem Thema formulieren, um vorhandene Barrieren möglichst abzubauen. Für Ihre konkreten Vorschläge sind wir dankbar und werden sie gerne formulieren. – Wir wünschen Ihnen und uns allen ein gutes, aktives und gesundes und barrierefreies Jahr 2021. (BJ/LR/JE)