Gärten des Grauens: Schottergärten bedeuten leblose Einöde - warum sind sie verboten und was können wir tun?

 

Die zunehmende Verbreitung von Schottergärten hat schwerwiegende ökologische Folgen. Schottergärten enthalten nur wenige oder sogar überhaupt keine Pflanzen. Insekten finden dort keine Lebensgrundlage, es entsteht eine biologische Ödnis. „Das ist ein ökologisches Armageddon", meint der Diplom-Biologe und Botaniker Ulf Soltau. „Schottergärten sind absolut kontraproduktiv zu allem, was wir brauchen". Schotter sei ein Abfallprodukt der Bergbauindustrie. „Sie verklappen ihren Müll in unseren Vorgärten und machen damit auch noch ein gutes Geschäft." Die Steinwüsten verstärken außerdem die Aufheizung in den Wohngebieten und beschleunigen damit auch noch den Klimawandel. Wenn Pflanzen fehlen, wird lebenswichtiger Sauerstoff nicht produziert. "Gerade Vorgärten und kleine Grünflächen haben eine besondere Bedeutung für die Artenvielfalt und das Klima in der Stadt", sagt Marja Rottleb vom NABU (Naturschutzbund Deutschland). Die Grünflächen liefern saubere, frische Luft. Nicht von ungefähr hat sich deshalb der Gesetzgeber dazu entschieden, Schottergärten zu verbieten.

 

Was kann getan werden? Erfreulicherweise lassen sich die vlies- und folienunterlegten Schotterflächen technisch leicht in lebensreiche Trockenstandorte verwandeln: Das wurzelhemmende Vlies oder die Folie einfach herausnehmen oder zumindest stellenweise durchlöchern. Nun kann die Schotterfläche mit Sand, Kies, Gesteinssplitt in Körnungen von 0-30 mm und einer Schichtdicke von mindestens 25 cm aufgeschüttet werden. Unterschiedlich dicke Schichtstärken können, auch in Kombination mit Steinblöcken oder Trockenmauern, ein abwechslungsreiches Relief und ökologisch wertvolle Bereiche schaffen. Und jetzt schon kann gepflanzt werden: heimische Wildstauden, Kräuter und trockenheitsverträgliche Kleinsträucher mit einer Handvoll Erde unter dem Topfballen. Mit ein paar Tagen Arbeit, einer Menge Schweiß, aber viel Spaß, haben wir so eine leblose Schotterfläche in einen Trockenstandort umgewandelt, der die Seele erfreut und Artenvielfalt und unser Mikroklima fördert. Und es gibt natürlich noch weitere Möglichkeiten, wieder Leben in Ihren Garten zu bekommen.

 

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