Geht es auch mit weniger Autos?
Am Amselweg sollen Mietwohnungen entstehen, in ökologischer Bauweise aus Beton und Holz, energiesparend und bezahlbar, so plant es die Stiftung Schönau. Ein kleines Wohngebiet mit etwa 70 Wohnungen kann in direkter Nachbarschaft zu Kindergärten und Schule Platz finden, mit Anschluss an die Linie 5 und direkt neben dem geplanten Radweg nach Heidelberg und Mannheim.
Letzte Woche wurde das Projekt von der Stiftung Schönau vorgestellt. Man hatte sogar das Waldmobil mitgebracht, um den Zusammenhang zwischen dem Waldbesitz der Stiftung und der nachhaltigen Holzbauweise aufzuzeigen. Doch die meisten Besucher interessierten sich kaum für die ökologische Bauweise oder den städtebaulichen Entwurf, sondern vor allem für Parkplätze. Derzeit gibt es hier reichlich öffentliche Parkplätze, die auch gern genutzt werden von Anwohnern, Besuchern, Beschäftigten in der Nachbarschaft und für Eltern, die ihre Kinder zum Kindergarten und zur Schule bringen. Für viele überraschend war nun, dass sich die Parkplätze gegenüber den Reihenhäusern auf dem Gelände der Stiftung befinden. Außerdem will der Bauherr keine Tiefgarage bauen, um die Baukosten und Mieten niedriger zu halten. Pro Wohnung sollen nur 0,7 Parkplätze angelegt werden, was nach der Bauordnung des Landes in besonderen Fällen möglich ist, wenn z.B. die Anbindung an den ÖPNV sehr gut ist. Es ist gut zu verstehen, dass die Anwohner Bedenken haben, weil sie mehr Autos als eigene Stellplätze haben. Doch es ist nicht einzusehen, dass die Allgemeinheit dafür Parkplätze kostenlos zur Verfügung stellen soll. Wenn unsere Gemeinde bis 2035 klimaneutral werden will (Beschlusslage des Gemeinderates) dann muss sich etwas ändern: Wo immer möglich, müssen wir auf Fahrrad, Bus, Bahn oder Car-sharing umsteigen. (WH)
Foto: Kraus-Vierling/RNZ
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