Unser Antrag zur Verpachtung landwirtschaftlicher Flächen

Artkel der OGL im Mitteilungsblatt vom 01.10.2020

Bei der letzten Gemeinderatssitzung wurde lange und erbittert diskutiert, bis endlich doch eine Mehrheit im Kern unserem Antrag zustimmte, eine Arbeitsgruppe zur Erstellung von Richtlinien für die Verpachtung landwirtschaftlicher Flächen einzusetzen. Dass der Gemeinderat nicht jeden Einzelfall verhandeln soll, sondern die Verwaltung entlang der gemeinsam beschlossenen Richtlinien entscheidet, in diesem Punkt haben uns die Argumente der UBL überzeugt.

 

In der Presse, in der Debatte selbst und im Artikel der LINKEN im letzten Mitteilungsblatt wurde allerdings unser Antrag teilweise missverstanden. Missverständnisse führen zur Polarisierung und helfen in der Sache nicht weiter. Deshalb möchten wir hier einiges richtig stellen.

 

Wir wollten die örtlichen Landwirte bei der Erstellung des Kriterienkatalogs keineswegs ausschließen. In unserem Antrag heißt es: „Die Kriterien werden von einer Arbeitsgruppe des Gemeinderates unter Beteiligung der maßgeblichen Interessenvertretungen zeitnah erarbeitet.“

 

Wir wollten in unserer Kritik der „Intransparenz“ nicht unterstellen, dass die Verwaltung bisher die Vergabe nicht nach bestem Wissen und Gewissen gehandhabt hat. Dennoch ist es auch für die Landwirte in der Vergangenheit nicht klar gewesen, warum der eine berücksichtigt wurde, aber der andere nicht. Dazu sind uns auch Beschwerden zu Ohren gekommen. Wir wollen auch nicht, dass Pachtflächen in Zukunft nur noch an zertifizierte Bio-Betriebe vergeben werden. Uns ist klar, dass die Umstellung eine schwierige Aufgabe und nicht ohne Risiko ist. Deshalb sollen auch einzelne Schritte zu mehr Ökologie gewürdigt werden, etwa freiwillige Naturschutzmaßnahmen, Humus aufbauende Landwirtschaft, Verzicht auf bestimmte Pflanzenschutzmittel sowie regionale Vermarktung. Wie schon bei den „Runden Tischen“ zum Bürgerbegehren „Pro Biene“ geht es darum, mit Landwirten und Naturschützern in den Dialog zu gehen, gemeinsam nach Lösungen zu suchen, wie wir angesichts des Klimawandels und der Bedrohung unserer natürlichen Grundlagen unsere Lebensmittelproduktion nachhaltig sichern können und damit auch das wirtschaftliche Überleben unserer Landwirte. Wer sich diesen Anforderungen komplett verweigert, wird keine Zukunft haben.(WH)