Gestaltungskonzept „Gemeinde am Fluß“

Ausgangssituation – Zusammenhänge – Chancen - Erforderliche Schritte

 

Edingen-Neckarhausen liegt am Neckar, ohne Bundesstraße oder Bahnlinie als Trennbarrieren, direkt am Wasser- eine traumhafte Lage. Einmal im Jahr wird dies beim Aktionstag Lebendiger Neckar für alle erlebbar gemacht, und sonst?

 

Derzeitige Situation, kaum genutzte Möglichkeiten

 

Während der Flussabschnitt im Ortsteil Neckarhausen mit der Fähre, dem benachbarten Spielplatz, und dem Fuß- und Radweg auf dem Neckardamm schon heute eine lebendige und in das Dorf integrierte Flusslandschaft darstellt, ist der Flussabschnitt auf der Höhe von Edingen über weite Teile durch eine Mauer abgeschottet und mit wenigen Ausnahmen nur durch unscheinbare Zugänge mit dem Dorf verbunden.
Eine gelungene Ausnahme bildet der Bereich des Rathauses mit der rückseitigen großzügigen Öffnung zum Neckar. Eher zaghafte Maßnahmen wie die aufgestellten Stahlrohrbänke und die provisorische Verbreiterung des Weges in Teilbereichen sind sicher gutgemeinte Versuche Abhilfe zu schaffen. Doch so richtig ist es bislang nicht gelungen eine Verbindung zum Ort herzustellen und zielgerichtet und konsequent die großen Potentiale zu nutzen.
Der Park der ehemaligen Schlossgaststätte schräg gegenüber zum „Edinger Schlössle“ bietet mit der neckarzugewandten erhöhten Lage einen einzigartig schönen Blick über die Flusslandschaft in Richtung Odenwald. Allerdings wird der Park kaum frequentiert. Ein wesentlicher Grund ist sicherlich, dass er lediglich von der parallel verlaufenden Hauptstraße zugänglich ist. Eine dringend erforderliche direkte Verbindung zum Uferweg besteht nicht. Möglich wäre dies über den bestehenden Treppenabgang am steinernen Tisch. Dies wird jedoch durch die hohe, den Park seitlich begrenzende funktionslose Mauer vereitelt. Eine Maueröffnung in Richtung Treppenabgang wäre hier eine einfache Lösungsvariante.
Die Edinger Neckarwiese unterhalb der Gastronomie/des Anglerheims zum Krottenneckar lädt im Gegensatz zur benachbarten beliebten Wieblinger Liegewiese nicht sehr zum Verweilen ein. Verbreitet stört Hundekot die Erholungssuchenden. Spielen mit Kindern, ein Picknick am Wochenende, die Decke ausbreiten und sich ausruhen, all das ist hier nur sehr eingeschränkt möglich. Der Versuch auf die Geländekante oberhalb der Wiese auszuweichen scheitert ebenfalls am süßlichen Duft nach Hundekot. Spielen mit Kindern – auch hier Fehlanzeige. Erholungssuchende weichen meist aus auf die Liegewiesen nach Wieblingen oder Ladenburg aus.

 

Ideen zur Gestaltung der Neckarwiese

 

Durch die einzigartig schöne und ruhige Lage am Neckar bietet es sich geradezu an, einen Teilbereich der Wiese neben dem Bootsanlegebereich als Liegewiese umzunutzen. Im ufernahen Eckbereich könnte ein Sandstrand entstehen. Das Beispiel aus Wieblingen zeigt, wie attraktiv ein solcher relativ einfach zu gestaltender Liegebereich ist. Für die Hunde wäre beispielsweise ein eingezäunter Freilaufbereich, eine sog. Hundewiese vorzuhalten um auch für dieses Thema eine Lösung anzubieten.
Auch in Neckarhausen bestehen attraktive Möglichkeiten. So wäre eine behutsame Umnutzung des historischen Fährhauses ein idealer Ort für ein kleines Cafe mit Außenbereich. Beiderseits des Neckars gibt es ein solches Angebot noch nicht.
Eine Verlängerung des Rad- und Fußweges in Neckarhausen unter der Bahnbrücke und weiter parallel des Dammes in Richtung Seckenheim wäre ebenfalls ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung des Radverkehrsnetzes.
Was fehlt ist ein Gestaltungs- und Nutzungskonzept das alle Einzelmaßnahmen in unserer Doppelgemeinde bündelt, die örtlichen Zusammenhänge berücksichtigt, die Bedürfnisse der Menschen mit dem Wunsch nach Naturnähe und Freizeit/Erholung miteinbezieht und zielgerichtet die Maßnahmen definiert. Darauf müssen dann die erforderlichen planerischen und genehmigungsrechtlichen Schritte folgen.

 

Verkehrsaspekte im Nutzungs- und Gestaltungskonzept „Gemeinde am Fluß“

 

Bestandteil des Nutzungskonzepts soll auch die Vereinbarkeit der Interessen von Fußgängern und Radfahrern ermöglichen. Fakt ist dass es für die aus Richtung Neckarhausen bzw. Wieblingen kommenden und Edingen querenden Radfahrer keinen Radweg gibt. Auf dem Uferweg ist das Radfahren verboten. Der Versuch eine von gegenseitiger Rücksichtnahme geprägte gemeinsame Nutzung des teilweise sehr schmalen Uferwegs zu ermöglichen wurde mittlerweile durch neue Verbotsschilder (Radverkehr) wieder unterbunden.
Einzige Ausweichstrecke in Edingen ist die vielbefahrenen Hauptstraße mit Schwerlastverkehr, gerade mit Kindern ein gefährliches Unterfangen. Eine einfache Lösung gibt es hier aufgrund der räumlichen Rahmenbedingungen nicht. Wir von der OGL geben hier nicht auf und werden uns intensiv für eine verkehrliche Lösung und die Bereitstellung entsprechender Mittel im Haushalt einsetzen. Es soll in diesem Zusammenhang intensiv untersucht werden, welche baulichen und gestalterischen Lösungen für einen Umbau/Ausbau des Uferwegs zu einem kombinierten Rad/Fußweg bestehen. Die genehmigungsrechtlichen Rahmenbedingungen (Bundesschiffahrtsstrasse, Hafenbereich, Naturschutz) müssen hierbei Berücksichtigung finden.
Hierbei kann auch die attraktivere Gestaltung der unauffälligen Zugänge zum Neckar miteinbezogen werden, um so den Bezug vom Dorf zum Fluss zu stärken.

 

Förderung der lokalen Gastronomie

 

Die vielen Erholungssuchenden aus Heidelberg, die insbesondere an den Wochenenden entlang des Neckars radeln oder wandern, nutzen nahezu ausschließlich die gegenüberliegende fahrradseitig sehr gut erschlossene Flussseite und fahren anschließend auch wieder den gleichen Weg zurück. Die Gastronomie im Schwabenheimer Hof , im Neuenheimer Feld und in Ladenburg freut sich.
Die Lokale sind entsprechend gut gefüllt. Viele scheuen den Hin- oder Rückweg über Edingen-Neckarhausen aufgrund der beschriebenen Lücken im Radverkehrsnetz. Ein Ausbau des flussparallelen Radnetzes in Edingen würde in diesem Zusammenhang auch zu einer stark vergrößerten gastronomischen Nachfrage der Tagesausflügler in Edingen-Neckarhausen führen. Eine große Chance für unsere örtlichen Cafes , Imbisse und Restaurants.

 

Erforderliche Umgestaltungsschritte

 

Der Ortsverband Offene Grüne Liste Edingen-Neckarhausen will sich in der kommunalpolitischen Arbeit intensiv dafür einsetzen, dass in einem ersten Schritt Planungsmittel für ein nachhaltiges Nutzungs- und Gestaltungskonzept durch die Gemeinde bereitgestellt werden.
Ziel ist ein bewohnergestütztes und moderiertes Planungsverfahren. Den Bürgern soll nicht etwas Fertiges vorgesetzt werden, vielmehr streben wir bereits in der Planungsphase eine moderierte aktive Bewohnerbeteiligung an um tragfähige Lösungen zu erarbeiten.
Aufbauend auf dem tragfähigen Planungskonzept soll ein Genehmigungsverfahren durchgeführt werden. Aufgrund der Nähe zur Bundesschiffahrtsstrasse ist davon auszugehen, dass neben der kommunalen Bauleitplanung ein Plangenehmigungsverfahren beim Bundesschiffartsamt erforderlich ist (Hafenbereich, Natur- und Artenschutz, Uferbefestigung, Umgestaltung Uferbereich für Radweg etc.).
Die planerische Ausgangssituation bietet einige Herausforderungen, wie beispielsweise der Anlegebereich im Bereich der Mälzerei, oder die bautechnische Umgestaltung des Uferbereiches für eine Verbreiterung des Geh- und Radweges.
Eine Quadratur des Kreises – so wird die lange Suche nach Lösungen für den Radverkehr in Edingen beschrieben. Wir sind der Meinung dass man hier nicht aufgeben darf. Zu groß sind die derzeitigen Missstände, zu groß die Gefährdung unserer Kinder durch fehlende Radwege entlang der Hauptstraße/des Neckars und zu groß sind die herausragenden Potentiale für die Ortsentwicklung, die Lebensqualität und die lokale Ökonomie. Mit dem zielgerichteten Ansatz eines moderierten Planungsverfahrens für ein Gestaltungskonzepts mit darauf aufbauenden bautechnischen Planungen für den Umbau des Rad- und Fußwegs bestehen gute Chancen diese Vision umzusetzen.

 

Zum Wollen gehört auch das Können

 

Edingen-Neckarhausen braucht Visionen, aber noch mehr deren Realisierung. Dafür setzen wir uns ein. Zusammen mit Thomas Hoffmann, Sprecher der OGL und Ministerialrat in Stuttgart im Bereich Verkehrsökologie haben wir bei der OGL erfahrene Experten um die planerische Herausforderungen gemeinsam mit der Bewohnerschaft zu meistern, Fördermöglichkeiten zu nutzen und vor allem auch umzusetzen,
Wenn Sie wollen, dass diese Chancen für mehr Lebensqualität in unserer Gemeinde genutzt werden, dann wählen Sie die Offene Grüne Liste Edingen-Neckarhausen!