Antworten von Florian König

Wohnen und soziales Leben

Die Herausforderung Flächenversiegelung zu verhindern und dennoch die Wohnungsnot zu lindern, ist eine der größten Aufgaben des zukünftigen Ortsoberhaupts. Ich vertrete die Ansicht, so viele Grünflä-chen im Inneren unserer Gemeinde zu erhalten als Erholungsorte für unsere Mitmenschen, aber auch um das Klima unserer Gemeinde, insbesondere im Sommer, abzusenken. Die Flächen, die wir nutzen, um die Wohnungsnot zu mindern, müssen so ökologisch wie möglich bebaut werden. Ich denke hierbei insbesondere an Neckarhausen-Nord. Hier wird bereits versiegelte Fläche genutzt, um dringend benö-tigten Wohnraum zu schaffen. Ich verfolge in den nächsten 8 Jahren nicht das Ziel, Wohngebiete zu erschließen und dadurch Agrarflächen zu versiegeln. Lediglich bereits versiegelte Flächen sehe ich als potenzielle Baugebiete für junge Familien und weitere Generationen.

Hierbei ist es mir besonders wichtig, dass es einen signifikanten Anteil an bezahlbarem Wohnraum gibt, um auch weniger wohlhabenden Menschen die Möglichkeit von Eigentum zu ermöglichen. Arten-schutz und Biodiversität sind mir sehr wichtig, ebenso, dass bestehende Verordnungen und Gesetze eingehalten werden. Daher ist es für mich eine Selbstverständlichkeit, dass die Verwaltung diese Grundsätze verfolgt und dabei auch aktiv gegen Schottergärten und unerlaubte Versiegelung vorgeht.

Des Weiteren halte ich „urban gardening“ für eine großartige Idee und einen Gewinn für unsere Gemeinde und das soziale Leben ihrer Menschen.

 

Energie & Nachhaltigkeit

Energie ist für mich ein besonders wichtiges Thema, jedoch nicht erst in den letzten Monaten. Dem Antrag der CDU-Fraktion ist es zu verdanken, dass die Gemeinde bereits vor Jahren die Straßenbe-leuchtung auf energiesparende LED-Leuchten umgestellt hat. Dies spart uns Geld und Ressourcen. Hierbei wurde insbesondere auf insektenfreundliche Beleuchtung geachtet. Diese Transformation muss fortgeführt werden in allen kommunalen Gebäuden. Darüber hinaus müssen, soweit finanzierbar und es die Gebäude statisch und sinnvoll zulassen, die kommunalen Dächer mit PV-Anlagen ausgestat-tet werden. Als positives Beispiel ist hier die Pestalozzischule zu nennen, die bereits große Flächen mit PV-Anlagen nutzt.

Auf Flächen, bei denen es die Gemeinde selbst nicht leisten kann, eine PV-Anlage auf dem Dach zu installieren, kann sie als Vermieter fungieren und somit einen Teil zur Energiewende beitragen und dazu einen wirtschaftlichen Gewinn im Haushalt verbuchen. Den Vorschlag einen „Klimarat“ mit dem Ziel, Klimaschutz im gewerblichen und privaten Bereich voranzubringen, unterstütze ich ausdrücklich und halte ihn für eine sehr gute Idee.

Die Einstellung eines Klimabeauftragten ist dementsprechend folgerichtig und auf Grund seiner zent-ralen, viele Bereiche umfassenden Aufgabenstellung als Stabsstelle sinnvoll.

Als Ergänzung zu Ihren Anregungen strebe ich einen flächendeckenden Anschluss der Gemeinde an das Fernwärmenetz der MVV Mannheim an, um ein nachhaltiges Angebot zum Heizen der Gebäude der Menschen von Edingen-Neckarhausen zu gewähren. Des Weiteren bin ich der Meinung, dass in neuen Wohngebieten zentrale Elemente zur Wärmegewinnung zum Einsatz kommen müssen, z.B. Blockheizkraftwerk in Neckarhausen-Nord.

 

Landwirtschaft

Die Wichtigkeit von Biotopen ist unbestritten hoch und so ist selbstverständlich auch die Vernetzung von ihnen sinnvoll, um Biodiversität zu erhalten und zu fördern. Es liegt somit auch im Interesse der Gemeinde dies zu forcieren. Darüber hinaus halte ich es für eine Selbstverständlichkeit, dass die Kom-mune all ihren Einfluss nutzt, die ökologische Qualität ihrer landwirtschaftlichen Flächen, ober- und unterirdisch, auf den höchstmöglichen Stand zu bringen.

Doch auch mein Vertrauen in die Landwirte ist sehr stark. Ich sehe sie als Experten, die von der Qualität der Flächen leben und diese auch als Lebensgrundlage brauchen. Ich bin davon überzeugt, dass es im Interesse der Landwirte ist, die Agrarflächen auch auf bestem Qualitätsstand zu halten.

 

Verkehr

Unser ÖPNV muss stärker (engere Taktung von Buslinien), aber auch ökologischer und ökonomischer werden.

Ich stelle mir hier vor, dass die Gemeinde E-Busse (8-Sitzer) anschafft und diese durch ehrenamtliche Fahrer, beispielsweise über einen Verein, betrieben werden. Nur noch zu Stoßzeiten müssten die „gro-ßen“ VRN-Busse genutzt und bezahlt werden. Außerhalb der Stoßzeiten sind diese Busse momentan kaum mit mehr als 3-5 Personen besetzt. Dies ist weder wirtschaftlich noch ökologisch. Zur Finanzie-rung der Anschaffung der Busse wäre es möglich, die vorhandenen Fahrzeugflächen als Werbeflächen unserer örtlichen Gewerbetreibenden zu nutzen. Ein positiver Nebeneffekt wäre, dass die „großen“ Busse nicht mehr den Verkehrsfluss in den Ortskernen behindern würden. Darüber hinaus würden auch teure und umweltbelastende Kraftstoffe eingespart und Emmisionsausstöße deutlich verringert werden.

Um das Ziel der Klimaneutralität im Jahr 2035 zu erreichen, muss es auch zur Verkehrswende in unserer Gemeinde kommen. Hier reicht es nicht aus, allein den ÖPNV zu verbessern, sondern auch Verkehrs-konzepte müssen entwickelt werden, in denen klimaneutraler Individualverkehr besonders gestärkt werden muss. Hierfür ist eine funktionale Infrastruktur von entscheidender Bedeutung, so müssen Fahrrad- und Fußgängerwege sicher und in ausreichender Form vorhanden sein, bzw. geschaffen werden.

Die Verkehrswende bedarf auch weiterer Alternativen für die Bürgerinnen und Bürger unserer Ge-meinde. So plane ich mehrere Car- und Bike-Sharing Möglichkeiten in Edingen-Neckarhausen, damit nicht jeder ein eigenes Fahrzeug besitzen muss, sondern unkompliziert auf Leihfahrzeuge zugreifen kann. Ich halte es für sinnvoll und ökonomisch, ein Parkraumbewirtschaftungssystem einzuführen. Deshalb wird dies eine meiner ersten Maßnahmen sein, welche ich als zukünftiger Bürgermeister um-setzen möchte. Darüber hinaus würde es ebenfalls einen Beitrag zum besseren Verkehrsfluss in unseren Ortskernen leisten.

 

Finanzen

Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass es das Anliegen der Gemeinde sein sollte, möglichst viele ge-meindeeigene Flächen zu erhalten und / oder hinzuzukaufen. Vorhandene Förderprogramme des Lan-des ermöglichen hier gerade finanzschwachen Kommunen den Aufbau von Vermögenswerten. Daher sehe ich großes Potenzial im Bereich von „Erbpacht“, auch um strukturelle Haushaltsprobleme der Gemeinde langfristig zu lösen.

Energetische Sanierungen unserer Liegenschaften haben mittelfristig eine positive Auswirkung auf die Finanzen, siehe LED-Beleuchtung.

 

Bürgerbeteiligung

Bürgerbeteiligung ist mir sehr wichtig, je früher und transparenter sie stattfindet, desto größer wird meiner Meinung nach anschließend die Akzeptanz in der Bevölkerung für die Maßnahmen oder das Projekt sein.

Für eine gerechte und sinnvolle Bürgerbeteiligung ohne Nachteile und Ausgrenzung einzelner Gruppen bin ich sehr offen und zugänglich.

Ich hoffe ich konnte Ihnen meine Standpunkte darbringen und freue mich über weitere konstruktive Gespräche, sowie eine vertrauensvolle Zusammenarbeit im Sinne unserer Gemeinde.