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TFA – eine Gefahr für unser wichtigstes Lebensmittel!

Landtagsabgeordnete Fadime Tuncer hatte zum Gespräch zum Thema Trinkwasser und PFAS sehr kompetente Gesprächspartner:innen geladen, auch im Publikum war viel Sachverstand versammelt und die Diskussion gab wertvolle Einblicke in das Thema. Grundsätzlich einig waren sich alle, dass die Einleitung der „Ewigkeitschemikalien“ in den Neckar so bald wie möglich beendet werden muss.

 

Dr. Ursula Schmollinger, Ärztin und Kreistagsabgeordnete, berichtete über die gesundheitliche Problematik dieser Chemikalien, die in Teflonpfannen, Outdoor-Jacken, Fastfood-Verpackungen ihre wasser- und fettabweisenden Eigenschaften und ihre extreme Stabilität zur Geltung bringen. Sie verbreiten sich in unserer Umwelt, reichern sich in Nahrungsmitteln an und beeinflussen Hormone, das Immunsystem im menschlichen Körper, mit kaum kalkulierbaren Risiken.

 

Dr. André Baumann hatte die undankbare Rolle, als Staatssekretär zu erklären, weshalb er nur auf rechtlicher Grundlage gegen die Chemikalien vorgehen kann und warum die Landesregierung die Einleitung von TFA durch die Firma Solvay in Bad Wimpfen nur um 90 Prozent reduzieren und nicht ganz unterbinden konnte. Er sieht die Lösung in Verordnungen der EU und im Eigeninteresse der Industrie, für die ein Verzicht auf PFAS einen Wettbewerbsvorteil darstelle.

 

Der Buchautor und Journalist Gunter Haug redete Klartext und prangerte die Bundesregierung an, die im Koalitionsvertrag offen vereinbart hat, PFAS nicht zu verbieten. Von der Landesregierung forderte er, gegen die Firma Solvay vorzugehen, auch mit dem Risiko, vor den Gerichten eine Niederlage einzustecken. Der Industriestandort Deutschland sei nicht durch ein Verbot von PFAS bedroht, sondern durch die Schäden, die durch eine weitere Verschmutzung der Umwelt drohen.

 

Das war auch die Auffassung von Uli Dreckschmidt von der OGL, der in der fortgesetzten Einleitung von TFA eine Abwälzung von Kosten auf die Allgemeinheit sah. Es sei nicht einzusehen, warum man das TFA nicht an der Quelle unterbindet, um es nachher mit immensen Kosten aus dem Abwasser zu filtern. Rolf Stahl von der OGL wollte wissen, warum nach einer Senkung der eingeleiteten TFA-Menge der Anteil im Wasser unserer Brunnen nicht sinkt. Das konnte Alfred Ewen, Trinkwasserfachmann der MVV, der im Publikum saß, gut erklären. (WH)

 

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