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Ein Spitzenjahr für die Erneuerbaren

Und jetzt?

 

Wer mit aufmerksamem Blick durch Edingen-Neckarhausen läuft wird unschwer sehen, was auch die Zahlen für den Rhein-Neckar-Kreis, Deutschland und Europa zeigen: die Solarenergie explodiert und alle Erneuerbaren machen rasante Fortschritte. 2024 wurden so viel neue Windkraftanlagen genehmigt wie noch nie zuvor. 50% mehr als im bisherigen Rekordjahr 2016. Der Rhein-Neckar-Kreis war Spitzenreiter beim Ausbau der Solarenergie und liegt im Landesvergleich jetzt auf Platz acht der Solarstromproduzenten.

 

Die schlechte Nachricht ist, dass die Ausbauziele der Bundesregierung damit immer noch nicht erreicht wurden, aber die Chancen, sie zu erreichen steigen, wenn … ja wenn wir Kurs halten: in der Bundesregierung, in den Ländern und in den Gemeinden. Und da gibt es leider einige Fragezeichen, denn besonders in der CDU gibt es starke Kräfte, die das Spiel vom Beginn des Jahrtausends wiederholen und die Erneuerbaren ausbremsen möchten. Das wäre fatal, denn beim Ausstieg aus dem fossilen Zeitalter geht es insbesondere für Deutschland keineswegs nur um Strom und Heizung, also darum den Strom für alle unsere elektrischen Verbraucher in Haus und Werkshalle sowie zunehmend für unsere Heizungen ökologisch und kostengünstiger bereitzustellen.

 

Es geht darüber hinaus um die Technologieführerschaft, es geht darum das Exportmodell unseres Landes zu modernisieren und auf Produkte zu konzentrieren, die in der Zukunft gebraucht werden. Das Versagen der Automobilindustrie bei der E-Mobilität muss uns ein Menetekel sein. Es kostet Arbeitslätze und schadet Deutschland in einem strukturellen Kernbereich. Die Wirtschaft, ob Großindustrie oder Mittelstand, braucht jetzt klare Vorgaben, wo die Reise hingeht. Weg von den fossilen Energien hin zu den Erneuerbaren, weg von der brutalen Verbrauchswirtschaft hin zur Kreislaufwirtschaft. Aber auch weg von nationalstaatlichen (nationalistischen) Denken hin zum europäischen Denken. Denn nur auf europäische Ebene lässt sich die Transformation gegen mächtige Konkurrenten in den USA und in China schaffen. Wer das nicht versteht, sägt tapfer an dem ökologischen und ökonomischen Ast, auf dem wir alle sitzen. (LR)

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