Das Leben in einem gesunden Boden ist unglaublich zahlreich und vielfältig. Man sagt, in einer Handvoll Boden gibt es mehr Lebewesen als Menschen auf der Erde! Unsere Böden sind unermesslich wertvoll für das Ökosystem, den Klimaschutz und sie leisten nicht zuletzt einen unersetzlichen Beitrag für unsere Ernährung. Unsere Böden können sich nicht wehren. Sie können sich nicht vor Angriffen schützen. Sie können nicht davonlaufen oder zurück beißen. Unsere wertvollen Böden dürfen nicht durch Gifte beeinträchtigt oder durch Versiegelungen völlig zerstört werden. Sie sind uns ausgeliefert. Deshalb müssen wir sie verantwortungsvoll erhalten. Diese Erkenntnisse scheinen sich in unserer Gemeinde nicht genügend herumgesprochen zu haben. Die CDU meint in ihrem Wahlprogramm, "neue Gewerbe- und Wohngebiete" sollten „kein Tabu sein“. Worauf zielt sie ab? Auf das Mittelgewann, bei dem die Bindungs- und damit die Schutzfrist nach dem Bürgerentscheid abgelaufen ist? Oder das „Kappeseck“ in Neckarhausen? Beide Gebiete sind immer noch im Flächennutzungsplan zur Bebauung und Versiegelung ausgewiesen. Für die SPD ist ein „Vollsortimenter" in Neckarhausen ein "zentrales Anliegen“. Gemeint ist damit offenbar die Planung für EDEKA mit fast 8000 qm Flächenverbrauch in einem Landschaftsschutzgebiet. Dem Boden wird dort vom Nachbarschaftsverband eine sehr hohe Bedeutung für die natürliche Bodenfruchtbarkeit, als Ausgleichsfilter für den Wasserkreislauf und als Filter und als Puffer für Schadstoffe zugewiesen. Wir unterstützen dagegen die Idee eines Quartiersplatzes mit Läden des täglichen Bedarfs bei der Planung für Neckarhausen Nord und haben als sehr gute Zwischenlösung den „Teo“ in Neckarhausen initiiert. Wir setzen uns dafür ein, dass unnötiger Flächenverbrauch vermieden wird. Denn der Schaden, der durch Bodenversiegelung verursacht wird, kann nicht geheilt werden.

Übrigens: Solar auf Freiflächen versiegelt den Boden nicht und ist vereinbar mit einer ökologischen Aufwertung des Bodens. Versiegelung durch Gebäude und Straßen ist dagegen kaum zurückzudrehen. (TH)