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Biolandwirtschaft in Edingen-Neckarhausen?

Da tut sich was!

 

Die Landesregierung und mittlerweile die Bundesregierung haben es auf dem Plan: 30 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen sollten bald biologisch bewirtschaftet werden. Dann hätte die Artenvielfalt insbesondere bei den Insekten und Vögeln wieder eine Chance. Die OGL hat versucht mit einem Antrag zur Verpachtung der gemeindeeigenen Grundstücke dafür einen Anreiz zu schaffen. Doch bisher zeigen sich die Landwirte in unserer Gemeinde skeptisch, was den Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel und eine Umstellung auf biologischen Anbau angeht.

 

Auf europäischer Ebene und in Berlin arbeitet die Lobby der Landwirte daran, die Entwicklung wieder zurückzudrehen. Der Ausfall von Getreidelieferungen aus Russland und der Ukraine wegen des Krieges dient als Begründung, derzeit mit Grünland oder als ökologische Vorrangflächen bepflanzte Äcker wieder zu bewirtschaften. Wesentlich besser wäre eine Reduzierung des Fleischkonsums und damit des Anbaus von Futtermitteln. Dadurch würden Flächen für Getreide und Gemüse frei und zugleich unsere Ernährung gesünder.

 

Aber im Kleinen ändert sich etwas, und das sogar mit Unterstützung unserer Landwirte. Eine Gruppe von Gemüsegärtnern hat ein Stück Land von Georg Koch gepachtet und baut dort mit Sachverstand und Kreativität, mit den Boden schonender Bearbeitung und biologischer Düngung Gemüse an. Drei Menschen gestalten das Projekt: Macarena Gargiulo ist Biologin mit Schwerpunkt biointensiver Landwirtschaft, Steffen Handmann hat Agrarwissenschaft studiert und ist Fan von „Slowfood“, Nikolaos Avramidis ist Informatiker und kümmert sich u.a. um Organisation und Infrastruktur. Der Vertrieb folgt dem Prinzip der „Solidarischen Landwirtschaft“ (SOLAWI): Unterstützer abonnieren eine wöchentliche Gemüsekiste und sichern so den Absatz und das Einkommen der Gärtner unabhängig von Marktpreisen. Die Abonnenten erhalten dafür regelmäßig gesundes, biologisch angebautes regionales und saisonales Gemüse und tun zugleich wirksam etwas für die Artenvielfalt und gegen den Klimawandel. Weitere Informationen über https://gemueseliebe.com. Außerdem gibt es noch zwei weitere Initiativen: „EDGA“ beim Wasserturm (https://edga.bio) und der Jazzmusiker Johannes Stange in Neu-Edingen (https://johannes-stange.de), die ebenso arbeiten. (WH)

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