Der Beschluss des Gemeinderates freut uns sehr. Damit schließt sich die Gemeinde einer Bewegung an, die allein in Deutschland bereits über 200 Städte umfasst. Wir wissen, dass der Umgang mit Migration ein schwieriges Thema ist und bei manchen Mitbürger*innen auch Ängste auslöst. Umso erfreulicher ist es, dass ein Antrag des Bündnisses für Flüchtlingshilfe, also der Menschen, die sich konkret Tag für Tag mit den Geflüchteten in unserer Gemeinde auseinandersetzen und sich für sie engagieren, eine Mehrheit in unserem Gemeinderat gefunden hat. Einfach war es nicht. Wir freuen uns, einen Bürgermeister zu haben, der sich trotz hinhaltenden Widerstands von einigen aus SPD und CDU für Solidarität mit Geflüchteten und Schutzsuchenden einsetzt.
Es gibt sehr unterschiedliche Formen der Migration. Flucht ist eine davon. Deutschland braucht eigentlich pro Jahr eine Zuwanderung von etwa 400.000 Menschen, um die Sozialsysteme und die Wirtschaft demografisch funktionsfähig zu halten. Davon sind wir weit entfernt. Manche vertreten, dass wir eben mehr „Fachkräfte“ zu uns einladen sollen. Aber das tun wir seit langer Zeit und sie kommen nicht in ausreichender Anzahl. Und es ist auch wenig sinnvoll, Entwicklungsländern, die dort zum Teil mit Entwicklungsgeldern ausgebildeten Fachkräfte abzuwerben. Wir werden also schon selbst die Menschen sprachlich und kulturell integrieren und ausbilden müssen, die wir in der Zukunft brauchen. Und dabei werden viele der Menschen, die jetzt bei uns in der Not Schutz finden in der Zukunft einen wichtigen Beitrag leisten. (LR)
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