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Das Neun-Euro-Ticket

 

Eine Gelegenheit für neue Erfahrungen

 

Viele Leute fragen sich: Was soll das überhaupt mit dem Neun-Euro-Ticket? Es kostet Milliarden, und wenn sich tatsächlich sehr viele Leute entschließen, auf die „Öffies“ umzusteigen, dann werden die Busse und Bahnen unerträglich voll, womöglich steigen manche Pendler wieder aufs Auto um.

 

Tatsächlich wäre dem ÖPNV mehr geholfen, hätte man das Geld in die Infrastruktur investiert. Doch der Ampelregierung ging es hauptsächlich darum, den Bürgern einen Ausgleich für die enormen Preissteigerungen zu bieten, und zwar gezielt in den Bereichen Verkehr und Energie. Wie das geschehen sollte, da lagen die Vorstellungen der Ampelparteien weit auseinander. Beim Verkehr wurde Lindners Idee des Tankrabatts gestutzt zu einer Senkung der Mineralölsteuer auf das europäische Mindestmaß für drei Monate. Das ist, gelinde gesagt, umstritten. Dagegen hilft das Neun-Euro-Ticket denen, die regelmäßig den ÖPNV nutzen und so schon bisher CO2 einsparen und die Verkehrsbelastung erträglicher machen. Sie bekommen die Differenz zur Monatskarte erstattet.

 

In unserer Gemeinde haben wir mit der Linie 5 und den S-Bahn Anschlüssen teilweise gute Voraussetzungen, um das Auto stehen zu lassen. Aber die Verbindungen von Neckarhausen in die Welt lassen sehr zu wünschen übrig. Hier zeigt sich, dass eine schlechte Taktung zu schlechter Auslastung führt und die schlechte Auslastung dann zur Begründung für die schlechte Taktung wird. Da spielt der Preis dann kaum mehr eine Rolle.

 

Dennoch: Jetzt hat jeder die Chance die „Öffies“ auszuprobieren, ohne Rücksicht auf die Kosten, denn 9 Euro im Monat sind unschlagbar. Wir alle können den Genuss erleben, spontan in die Bahn zu steigen und mal in die Pfalz, den Odenwald oder wohin auch immer zu fahren. Für DB und VRN wird es eine Herausforderung, aber auch eine Chance, neue Kundinnen und Kunden zu gewinnen. (WH)

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