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Warum ist die OGL nur so stur?

 

 

Weder in der Berichterstattung der Presse noch in der heftigen Debatte im Gemeinderat über die Verpachtung der Grundstücke unserer Gemeinde an die Landwirte wurde richtig deutlich, weshalb wir eine ökologische Bewirtschaftung der gemeindeeigenen Grundstücke für so wichtig halten. Deshalb muss es an dieser Stelle noch einmal gesagt werden. Schon vor über 30 (!) Jahren wurde die erste Konvention zum Schutz der biologischen Vielfalt unterzeichnet. Aus diesem Anlass haben bedeutende deutsche Wissenschaftler jetzt die so genannte „Berliner Erklärung“ verabschiedet. Auszüge: ohne schnelle, tiefgreifende und flächendeckende Maßnahmen laufen wir Gefahr, dass unsere Erde in den nächsten Jahrzehnten eine Million Arten verlieren und einen Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur um 3° erfahren wird. Der Generaldirektor der Senckenberg Gesellschaft, Prof. Dr. Klement Trockner sagt: „ die wissenschaftlichen Fakten liegen auf dem Tisch und sind überzeugend. Wir verlieren mit der biologischen Vielfalt die „Bibliothek in der Natur“ in einer ungeahnten Geschwindigkeit - um das mehr als 100-fache im Vergleich zum natürlichen Verlust. Es mangelt jedoch immer noch an Problembewusstsein, Mut zum Handeln und einer entschlossenen, wirksame Umsetzung durch Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Nur mit einer grundlegenden gesellschaftlichen Transformation im Umgang mit unseren natürlichen Lebensgrundlagen können die notwendigen Ziele im Klima- und Biodiversitätschutz erreicht werden. Wir sind es unseren Kindern, Enkelkindern in späteren Generationen schuldig.“ Es ist unbestritten nachgewiesen, dass der Einsatz von Pestiziden und die Monotonie in der Landwirtschaft für den Artenverlust wesentlich ursächlich sind. Wir haben volles Verständnis für die schwierige Problemlage, in der sich unsere Landwirte befinden. Sie müssen auskömmliche Erträge erwirtschaften und mit dem Weltmarkt konkurrieren. Das haben sie uns in etlichen Gesprächen klargemacht. Wir bestreiten auch nicht, dass unsere Landwirte sich an die gesetzlichen Vorgaben halten. Dennoch ist es nach unserer Auffassung höchste Zeit, dass wenigstens auf unseren gemeindeeigenen Grundstücken etwas mehr Ökologie auf freiwilliger Basis stattfindet. Das ist bisher leider nicht zu erkennen und wird auch nicht von der Verwaltung in dem aus unserer Sicht notwendigen Umfang unterstützt. Deshalb konnten wir dem Verwaltungsvorschlag in der letzten Gemeinderatssitzung nicht zustimmen. (TH)

 

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